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Bericht zur Kenia-Projektreise im Februar 2016Herausgeber: Büro des Förderkreises Kenia e.V., Freudenstadt, Germany. Druckfehlerbereinigte Version. Erste Fassung veröffentlicht am 22.06.2016. Seite 4/4. Montag, 22. Februar 2016:Besuch der Mädchenoberschule.Um 9.30 Uhr wurden wir von einer der Schwestern bei einem Rundgang durch die Schule, mit Schulalltag, Strukturen, Bildungsziel und dortigen Problemen bekannt gemacht. Aktuell war die Schule mit nur 104 Schülerinnen belegt, während es zwei Jahre zuvor noch 130 mehr waren. Trotz des ausgezeichneten Rufes, den die Schule nach unseren Informationen im Küstenbereich genießen soll, hatten viele Eltern nach verschiedenen Anschlägen in der näheren Umgebung, bei denen rund 100 unschuldige Menschen ums Leben kamen, Angst, ihre Töchter in das Internat nach Baharini zu geben. Uns wurde mitgeteilt, dass die Schule bei 90 oder weniger Schülerinnen unwirtschaftlich werden würde. Jetzt hoffen alle, dass es der dortigen Regierung und den Sicherheitskräften gelingt, die Region wieder sicher zu machen.
Gegen 10.30 Uhr fuhren wir mit dem Pickup der Schwestern zu einem Besuch von S., einem von unserem Verein unterstützten Invaliden. Das Anwesen seiner Eltern sieht gut aus, insbesondere erlaubt ein Tiefbrunnen den Anbau von Gemüse sowie die Haltung von Haustieren. Nach einem Anschlag auf einen Bus in Nairobi hatte S. sein rechtes Bein verloren, woraufhin ihm der Förderkreis eine Beinprothese finanziert hat. S. ist nach eigenen Aussagen mit seiner Prothese sehr zufrieden. Zur Zeit unseres Besuches befand er sich bei einer vierjährigen Ausbildung in Nakuru zum Medical Officer. Besuch eines Blinden. Gegen 16 Uhr fuhren wir zu einem blinden Mann, den wir von früher kennen und der Hilfe benötigt. Sein Augenlicht hatte er bei einem Streit mit seiner Frau durch einen Stockschlag verloren. Seine Frau hat ihn danach verlassen und ist mittlerweile verstorben. Seine Lebensverhältnisse sind sehr armselig: Er wohnt in einem Lehmhaus und ist auf fremde Hilfe angewiesen. Als Nothilfe überreichten wir Nahrungsmittel und einige Kleider. Nach dem Abendessen übergaben wir den Schwestern unsere mitgebrachten Geschenke und überließen ihnen eine größere Anzahl Kinderkleider zur späteren Verteilung an bedürftige Kinder. Dienstag, 23. Februar 2016:Besichtigung der nahen Dispensary.Um 9 Uhr führte uns eine der Schwestern zur nahegelegenen Dispensary (ambulante Klinik mit ein paar Belegbetten). Auch hier fehlen zum Betreiben die entsprechenden Mittel. Inzwischen gibt es Stromanschluss über das öffentliche Netz, so dass man also nicht mehr direkt auf die Solar-Stromversorgung angewiesen ist.
Schon kurz vor 11 Uhr waren vor dem Schwesternhaus die ersten Kinder eingetroffen. Da es im Freien zu heiß war, zogen wir in die Mehrzweckhalle um. Nachdem ungefähr 80 Kinder und 10 bis 15 Erwachsene anwesend waren, wurden unsere mitgebrachten Sachspenden und Geschenke verteilt. Das Treffen wurden von einer anwesenden Schwester eröffnet, die geschickt durch die etwa zweistündige Veranstaltung mit Liedern, Tänzen und Gedichten führte. Anschließend fand ein Festessen statt, wofür extra eine Ziege und zwei Hühner geschlachtet worden waren. Die Kinder waren ausgehungert und schlugen kräftig zu. Wir verabschiedeten uns bis zum geplanten Wiedersehen im Februar 2017. |
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Mittwoch, 24. Februar 2016:Besuch bei einer "Steineklopferin".Am Mittwoch besuchten wir zum nunmehr dritten Mal die von unserem Verein unterstützte Steineklopferin. Die alleinerziehende Mutter muss für 7 Kinder sorgen. Zusätzlich zur bisherigen Tätigkeit versucht sie, durch die Herstellung von Seife ihr bescheidenes Einkommen aufzubessern. Wir zählten 6 Ziegen und einige Hühner. Die Milch ist für den Eigenbedarf, Essbares sehen wir nirgends. Dennoch ist die Wohnstätte der Familie in einem etwas besseren Zustand als bei unserem letzten Besuch. Nach Übergabe der mitgebrachten Spenden ist dies für die Familie wahrlich ein Festtag.
An den verbliebenen Resttagen (25.02. bis 03.03.2016) fanden keine Projektbesuche statt. Wir danken unseren mitreisenden Vereinsmitgliedern für die Erstellung dieses Berichts! |
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[Ende des Reiseberichts] | ||||||
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