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Bericht zur Kenia-Projektreise im Februar 2016Herausgeber: Büro des Förderkreises Kenia e.V., Freudenstadt, Germany. Druckfehlerbereinigte Version. Erste Fassung veröffentlicht am 22.06.2016. Seite 1/4.
Vorwort:Jedes Jahr im Februar reist eine Vereinsdelegation auf eigene Kosten nach Kenia, um die dort vom Verein finanzierten Hilfsprojekte zu besuchen und zu evaluieren. So besuchten im Februar 2016 vier Vereinsmitglieder Kenia, um sich vor Ort um die zur Fortführung unserer Vereinsarbeit erforderlichen Kontakte zu den unterstützten Projekten zu kümmern und im persönlichen Gespräch die Anliegen der unterstützten Personen weiterzubringen.Wie in den vergangenen Jahren beschränkt sich die Auswahl der im Folgenden wiedergebenen Projekte bzw. Personen aus Datenschutzgründen auf Fälle, in denen die Wiedergabe mit der Privatsphäre der abgebildeten Personen vereinbar ist. Mittwoch, 10. Februar 2016:Anreise nach KeniaUm 08:20 Uhr starteten wir in Stuttgart mit der SWISS Air nach Nairobi. Die Ankunft in Nairobi erfolgte planmäßig um 19:40 Uhr Ortszeit. Mit einem wegen unseres Gepäcks überladenen Taxi fuhren wir zum Jugendzentrum der Ev.-Lutherischen Kirche, wo wir unser vorläufiges Standquartier einrichteten. Die Herbergsmutter erwartete uns bereits mit köstlichen tropischen Früchten. |
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Donnerstag, 11. Februar 2016:Besuch bei Bischof KahuthuDas wichtige Gespräch mit Bischof Kahuthu von der Ev.-Lutherischen Kirche (KELC) in Nairobi fand am Vormittag statt. Nach einer kleinen Vorstellungsrunde machten wir den Bischof mit unserem Projektreiseprogramm bekannt. Schwerpunkt des Gesprächs mit dem Bischof war das Bildungsprogramm der KELC, an dem sich unser Förderkreis jährlich finanziell beteiligt. Die Kirche hat inzwischen einen sogenannten "Bildungspool" eingerichtet, über den rund 130 SchülerInnen jährlich das Schulgeld bezahlt werden kann. Gefördert werden fähige SchülerInnen deren Eltern sehr arm sind und die Schulgebühren nur teilweise oder überhaupt nicht bezahlen können. Das Schulgeld für 2016 hat die KELC bereits an die entsprechenden Schulen ausbezahlt. Den Verwendungsnachweis bekam unser Verein noch vor der Rückreise nach Deutschland. Der Bischof bedankte sich herzlich für die regelmäßigen und verlässlichen Schulgeldzahlungen und wünschte unseren Vereinsmitgliedern weiterhin einen guten und sicheren Aufenthalt in Kenia. |
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Besuch von unterstützter Studentin. Treffen mit Oberin Am Nachmittag trafen wir im Central YMCA die vom Förderkreis jährlich finanziell geförderte Medizinstudentin. Diese hatte kurz vor unserem Besuch die Batchelor-Prüfung bestanden und befindet sich zwischenzeitlich im 4. Studienjahr. Nach dem Mittagessen zeigte sie uns den Weg nach Nairobi-Karen, wo wir die Oberin der "Sacred Heart" Schwesternschaft in deren Mutterhaus besuchten. Die Oberin ist für die ostafrikanischen Länder Kenia, Tanzania und Uganda zuständig. Zu unserer Überraschung war auch eine weitere Schwester anwesend, die wir von Baharini kennen, wo sie unser Aidswaisenprojekt geleitet hat. Sie befand sich gerade auf dem Weg zur Ortschaft Machakos, wo sie ein kleines Krankenhaus leiten soll, ähnlich wie das in Baharini. Wie wir von der Oberin erfuhren, ist die finanzielle Situation der Schwesternschaft kritisch. Es werde immer schwieriger, Sponsoren und Wohltäter zu finden, die mit Spenden die Arbeit der Schwestern unterstützen. Einen Teil unserer Kleiderspenden gaben wir für das dortige Waisenhaus. Es folgte eine äußerst langwierige Rückfahrt im Nairobi-Dauerstau und Abgas-Smoke zurück zum KELC Jugendzentrum. Es folgt die Vorbereitung unserer dreitägigen Fahrt zu Familie Kanyoni und nach Embu. |
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Freitag, 12. Februar 2016:Besuch bei einer unterstützten Familie im HochlandNach dem Frühstück fuhren wir gegen 06:30 Uhr ab und waren froh, dass wir den "Verkehrs-Moloch" von Nairobi bald hinter uns hatten. In der Ferne tauchten schon die Aberdare Berge mit einer Höhe bis ca. 4000 m auf. Der fruchtbare Vulkanboden ermöglicht dort in großer Höhe den Anbau von Kaffee, Tee, und Ananas und sonstigen landwirtschaftlichen Produkten. Um 09.30 Uhr kamen wir am vereinbarten Treffpunkt, einem "Tante-Emma-Laden", an, wo wir überraschend auf den von unserem Verein unterstützten Familienvater trafen. Dieser tat sich mit dem Gehen schwer, da sich seine beiden "Schuhstumpf-Prothesen" in einem erbärmlichen Zustand befanden! Es ist immer wieder eine Bewunderung wert, wie er seine Behinderung meistert. Vor 63 Jahren wurde er als "Contergan-Kind" ohne Füße und Hände geboren. In dem Laden kauften wir für die Familie eine größere Menge an Lebensmitteln ein (Mehl, Bohnen, Reis, Öl, Seifen, etc.). Dafaufhin besuchten wir die Familie auf ihrem kleinen, bescheidenen aber sehr ordentlichen Grundstück am Hang. Die Familienangehörigen begrüßten uns sehr freundlich. Wir übergaben die jährlich vom Verein gewährte Unterstützung, einige Kleidungsstücke sowie einen Betrag von Freunden zum Ankauf einer neuen Milchkuh, da im vergangenen Jahr die einzige Kuh der Familie verendet ist. Der ältesten Tochter der Familie finanziert der Verein eine Schneiderinnenausbildung. Ein weiterer Sohn der Familie verstarb in 2015.
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