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Bericht zur Kenia-Projektreise im Februar 2016Herausgeber: Büro des Förderkreises Kenia e.V., Freudenstadt, Germany. Druckfehlerbereinigte Version. Erste Fassung veröffentlicht am 22.06.2016. Seite 2/4. Freitag, 12. Februar 2016, Fortsetzung:Straßenkinderprojekt in Embu.Nach einem sehr schmackhaften Mittagessen mit der Familie Weiterfahrt nach Embu zum St. Stephen's Straßenkinder-Projekt. Ankunft um 16:30 Uhr. Wir wurden aufs herzlichste durch die neue Projektleiterin und weitere MitarbeiterInnen begrüßt. Nach einer Planungsbesprechung zum Ablauf des folgenden Tages bezogen wir unsere Zimmer im Gästehaus. Samstag, 13. Februar 2016:
Nach einer kurzen Fahrt ins sehr geschäftige Zentrum von Embu wurden wir von dem im Dezember 2014 in sein Amt neu eingesetzten Bischof der Anglikanischen Kirche, Herrn D. M. Ireri, in seinem Büro im "Faith House" (wörtlich: "Haus des Glaubens") empfangen. Im Vorzimmer des Bischofs warteten bereits die frühere und nunmehr im Ruhestand befindliche ehemalige Leiterin des St. Stephen's Kinderheims auf uns und in einem größeren Besprechungsraum neben dem Bischofsbüro mehrere kirchliche MitarbeiterInnen, die sich alle reihum vorstellten.
Aus einer Suppenküche für Straßenkinder hat sich das St. Stephen's Children's Home zu einer lokalen Erfolgsgeschichte entwickelt. Wie uns der Bischof mitteilte, konnten einige der Probleme aus der Vergangenheit überwunden werden. Trotzdem würden Prostitution, Alkohol, HIV, andere Krankheiten, Geldprobleme sowie Perspektivlosigkeit der Eltern viele Kinder nach wie vor aus den Familien auf die Straße treiben. Das Heim dient als Auffangstation für die ausgesonderten Kinder der Gesellschaft, welche dort in privater wie schulischer Hinsicht unterstützt werden. Eine anwesende Pfarrerin berichtete uns von der Entwicklung der vergangenen Jahre, beispielsweise wie nun unter Zuhilfenahme einer Starkstrommühle Mais gemahlen wird (die Anschlusskosten hatte unser Verein übernommen). In der Metallwerkstatt habe man die Möglichkeit, mit der vorhandenen Ausrüstung selbst größere Reparaturen durchzuführen. Unser Förderkreis wird mit den bescheidenen Mitteln, die zur Verfügung stehen, hier auch weiterhin finanziell Unterstützung leisten. Plötzlich und gänzlich unerwartet wird dem Projektkoordinator unseres Vereins von einem der dort Verantwortlichen der Ehrentitel "Uma Mumanti" für sein fast 25-jähriges Engagement für das Straßenkinderprojekt verliehen. Nach der Besprechung und einem kleinen Imbiss wurden wir freundlich verabschiedet und fuhren zurück zum St. Stephen's Children's Home, wo wir an einem Treffen mit etwa 40 Kindern teilnahmen, welche dort auf uns warteten. Nach der Begrüßung und der Verteilung von Geschenken bedankten sich die Kinder mit Gesang. Fahrt in das Embu Tee-Anbaugebiet (1.800 - 2.300 m). Dort besichtigten wir eine Teefabrik, wobei die Führung durch den dortigen Betrieb eigens der Assistant Manager übernahm, welcher in sehr kompetenter Weise über deren Arbeit berichtete. Die Firma gehört zu 100% den umliegenden Farmern, stellt also eine Genossenschaft dar. Es wurde uns berichtet, dass man durch preisgünstige Alternativbrennstoffe versucht, die steigenden Produktionskosten zu senken. Desweiteren wurde uns berichtet, dass der Tee an den gängigen Teebörsen gehandelt wird und die Fabrik stark von den dort gehandelten Preisen beeinflusst wird. Danach statteten wir der inmitten von Teeplantagen wohnenden Witwe eines früheren Bischofs einen Besuch ab. Sehr spät abends fuhren wir zum St. Stephen's Gästehaus zurück, wo wir die letzte Nacht in Embu verbrachten.
Sonntag, 14. Februar 2016:Konfirmationsgottesdienst in Kiriari.Um 9 Uhr fuhren wir nach Kiriari, wo sich bereits ca. 800 GottesdienstbesucherInnen eingefunden hatten. Der Konfirmationsgottesdienst mit dem Bischof und 31 Konfirmanden begann um 10 Uhr und dauerte ungefähr drei Stunden mit viel Gesang, Abfrage der Konfirmanden und Einsegnung durch den Bischof. Danach stellte uns die dortige Pfarrerin der Gottesdienstgemeinde vor. Der Projektkoordinator unseres Vereins hielt ebenfalls eine kurze Rede in deren Verlauf er über die Aktivitäten des Vereins und die 25-jährige Verbundenheit mit dem St. Stephen's Kinderheim und der Anglikanischen Kirche in Embu berichtete. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der angrenzenden Schule fuhren wir nach Nairobi zurück, wo wir gegen 18:30 Uhr eintrafen. Montag, 15. Februar 2016:Nairobi.Offizieller Ruhetag! Wir waren aber damit beschäftigt, Spenden und Geschenke für Kinder und Erwachsene, die wir später in Baharini verteilen wollten, entsprechend zu sortieren. Gegen 14:00 Uhr trafen zwei Familienväter ein, denen wir die Schulgeldzahlung des Förderkreises für das Jahr 2016 überreichten. Dienstag, 16. Februar 2016:Flug Nairobi — Malindi.Schwer beladen fuhren wir nach dem Frühstück zum Flughafen. Wie befürchtet, war unser Reisegepäck im Vergleich zum zulässigen freien Maximalgewicht wegen der mitgebrachten Sachspenden zu schwer, so dass der Projektkoordinator des Vereins für das Übergewicht einen gewissen Betrag zahlen musste. Nach der Landung in Malindi bezogen wir unser Hotel, welches wegen der in den vergangenen Jahren vorgekommenen Anschläge nur sehr spärlich belegt war. Der Tourismus ist durch die genannten Vorkommnisse weitgehend zum Erliegen gebracht, so dass die meisten Hotels zum Zeitpunkt unserer Ankunft geschlossen waren. Tausende Hotelbedienstete sind daher arbeitslos geworden und leiden mit ihren Familien grosse Not. |
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