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Bericht zur Kenia-Projektreise im Februar 2013

Herausgeber: Büro des Förderkreises Kenia e.V., Freudenstadt, Germany. Druckfehlerbereinigte Version. Erste Fassung veröffentlicht am 11.05.2013. Seite 5/5.

Besuch bei Aidswaisenfamilie.
Besuch bei Aidswaisenfamilie.
Besuch in Internatsschulraum.
Besuch in Internatsschulraum.
Ausflug mit den Schwestern zum Lake Kenyatta.
Ausflug mit den Schwestern zum Lake Kenyatta.

Montag, 18.02.2013, Baharini

Aidswaisenprojekte und Indischer Ozean
Nach dem Frühstück besuchten wir vormittags mit den Schwestern, von denen eine den ordenseigenen Jeep steuerte, zwei hilfsbedürftige Aidswaisen-Familien. Insgesamt werden von den Schwestern 57 Familien mit rund 120 Aidswaisen betreut und versorgt. Der Verein unterstützt das Aidswaisenprojekt in Baharini seit vielen Jahren regelmäß finanziell. Nach der Fahrt über einen Trampelpfad erreichten wir die erste Familie. Es handelt sich um drei Aidswaisenkinder (Cousinen), die bei ihrer 78-jährigen Großmutter leben. Trotz ihres hohen Alters sorgt diese gut für ihre Enkel und hat trotz einfacher Mittel ein liebevolles Heim für die Kinder geschaffen. Die Großmutter baut auf ihrer kleinen Shamba (Farm) Sesam an und verkauft ihn auf dem Markt. Trotz einer Büffelattacke vor zwei Jahren, an deren Folgen in Form einer großen Beinwunde sie heute noch zu leiden hat, ist sie frohen Mutes. Die drei Cousinen helfen ihr nach der Schule bei der täglichen Arbeit, holen Wasser, übernehmen Küchenarbeiten und helfen bei der Ernte.
Unter einem Blätterbaldachin sitzend erzählte sie uns in ihrer bescheidenen Art von ihrer Lebenssituation. Sie sei froh und dankbar über die materielle Unterstützung und die medizinische Grundversorgung durch die Ordensschwestern. Sie nahm das mitgebrachte Lebensmittelpaket dankbar entgegen und dankte uns herzlich.
Danach fuhren wir weiter zur nächsten Familie bei der sich die Lebenssituation gänzlich anders darstellte. Der Vater ist alkoholismusbedingt nicht in der Lage, seine Familie mit 10 Kindern zu versorgen, darunter zwei angenommene Kinder von Nachbarn, deren Eltern an Aids verstorben sind. Die bescheidenen finanziellen Mittel, die er zeitweise als Tagelöhner erwirtschaftet, werden weitgehend für Alkoholika ausgegeben, so daß der Mutter nichts anderes übrig bleibt, als auf dem Markt an wenigen Tagen für ein paar Shilling zu arbeiten. Die Familie erhält zum Überleben tatkräftige Unterstützung von Nachbarn und den Ordensschwestern. Für uns ein schockierendes Erlebnis, zumal nur zwei Kinder die Schule besuchen können. Auch hier wurde ein Lebensmittelpaket und einige kleinere Geschenke überreicht und in berührender Weise dankbar entgegengenommen.
Allgemeine Information: Alle 57 von den Ordensschwestern betreuten Aidswaisen-Familien leben im näheren Umkreis von Baharini/Mpeketoni, jedoch sehr entlegen und oftmals schwer zu erreichen. So können die Schwestern die Familien oftmals nur zwei Mal im Jahr besuchen und nach dem Rechten sehen. Alle Familien leben ohne Strom und Kanalisation. Frischwasser muss zwei- bis dreimal wöchentlich teilweise aus mehreren Kilometern Entfernung in großen Kanistern geholt werden. Im Krankheitsfall steht den Menschen die Krankenstation des Schwesternordens offen, erreichbar nur in mehrstündigen Fußmärschen und im Notfall oft zu spät. Und dennoch: Die sehr gläubigen Menschen vertrauen auf Gottes Hilfe und die Unterstützung durch die Schwestern und diese tun in ihrer bescheidenen und dienenden Art alles Menschenmögliche dafür, um die Lebenssituationen der Aidswaisen-Familien zu verbessern.
Schließlich unternahmen wir mit den Schwestern noch einen kleinen Ausflug an den nur drei Kilometer entfernten Indischen Ozean. Dieser Trip ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil unseres Besuchs geworden. Die riesigen Dünen, welche zum Teil 30 Meter hoch und bis zu 50 Meter tief zu sein scheinen, und der weiße Sandstrand sind hier, soweit das Auge reicht, nahezu unberührt.
Auf dem Weg zurück zum Auto entdeckten wir zur Freude aller noch eine größere Herde Paviane, die sich kurz vor Sonnenuntergang auf den Weg zu ihren Schlafplätzen machten.

Dienstag, 19.02.2013, Baharini

Schule, Krankenstation und Lake Kenyatta
An diesem weiteren Tag bei den Schwestern wurde uns bei einem Rundgang die Schuleinrichtung gezeigt, welche in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schwesternhaus liegt. Aktuell besuchen 101 Schülerinnen, aufgeteilt in vier Klassen, die Bildungseinrichtung. Die Schule selbst trägt sich ausschließlich durch die eingenommenen Schulgebühren von welchen auch die Gehälter der externen Lehrkräfte bestritten werden. Wir hatten Gelegenheit, mit weiteren angestellten Lehrern und auch mit Schülerinnen zu sprechen, denen die Leiterin ihre Gäste aus Deutschland vorstellte. Anschließend konnten wir die Krankenstation besichtigen. Wenige Minuten Fußweg vom Schwesternhaus entfernt, liegt diese am Kreuzungsbereich zweier Straßen. Geführt wird die medizinische Einrichtung von zwei ausgebildeten Krankenschwestern. Einen Arzt sucht man hier vergeblich. Ausgestattet mit mehreren Untersuchungsräumen und einigen Diagnostikgeräten ist diese Station für ihre Patienten eine sichere Anlaufstelle. Uns wurde erklärt, daß sich die Krankenstation trotz der geringen Zahlungen für spezielle Untersuchungen zur Zeit selbst finanzieren würde. Nach dem Mittag war ein Treffen mit weiteren Aids-Waisen vereinbart. Die ersten waren bereits eingetroffen, wobei etliche von ihnen weite Strecken zu Fuß zurückgelegt hatten. Die Kinder führten für uns traditionelle Gesangsstücke und Rätselspiele auf. Anschließend wurden von Jugendlichen und Erwachsenen Angehörigen kurze Reden gehalten in denen sie die Anwesenden auf die Wichtigkeit der Schule hinwiesen und sich auch noch einmal bei unserem Verein für die bisher geleistete Hilfe bedankten. Das interessante und ansprechende Programm wurde vom Vorsitzenden des Kirchengemeinderats der hiesigen katholischen Kirchengemeinde moderiert. Im Anschluß gab es für alle ein ausgiebiges Mittagessen, wofür am Vortag eine eigens von unserem Verein gesponserte Ziege geschlachtet wurde. Wir verabschiedeten die große Gruppe und trafen uns dann mit den Schwestern auf einen Tee bevor wir den Nachmittag für einen privaten Ausflug zum tierreichen Lake Kenyatte nutzten. Zurück im Schwesternhaus kamen wir zum letzten gemeinsamen Abendessen zusammen.
Ladengeschäft an der Straße nach Marafa.
Ladengeschäft an der Straße nach Marafa.

Mittwoch, 20.02.2013, bis Dienstag, 26.02.2013

Baharini — privater Aufenthalt — Abreise
An diesem Tage verabschiedeten wir uns vom letzten Projektbesuch der diesjährigen Reise. Nach einem Gruppenbild vor dem Eingang des Schwesternhauses hieß es 'Kwa Heri' (auf Wiedersehen) und mit den besten Wünschen verabschiedeten wir uns etwas wehmütig nach diesen ereignisreichen und interessanten Tagen und nutzten die letzten Tage bis zum Abflug, um Land und Leute kennenzulernen.
Am 26.02. beschleunigte gegen 00:20 Uhr Ortszeit unser Airbus A330 mit ca. anderen 340 Fluggästen an Bord und wir flogen ein letztes Mal über die hell beleuchtete Skyline der kenianischen Hauptstadt um nach fast acht Stunden Flug wieder im winterlichen Europa anzukommen.

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