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Bilder zur Kenia-Projektreise 2012 — Besuche an der Küste

Büro des Förderkreises Kenia e.V., Freudenstadt, Germany. Druckfehlerbereinigte Version. Erste Fassung veröffentlicht am 07.05.2012. Seite 3/4.

Vereinsmitglied beim Besuch der katholischen Schwestern in Baharini.
Vereinsmitglied beim Besuch der katholischen Schwestern in Baharini.

Sonntag, 11. März 2012 (Fortsetzung), Baharini

Am späten Nachmittag brachte uns unser Fahrer sicher nach Baharini beim Indischen Ozean (In Kiswahili heißt "baharini" wörtlich übersetzt "an der Küste"). Er selbst fuhr danach mit leerem Auto nach Malindi zurück. Nach dem Bezug unserer Zimmer wurden wir von den Schwestern noch zum Abendessen in deren Gemeinschaftsraum, welcher sich im Schwesternhaus befindet, eingeladen.

Montag, 12. März 2012, Besuch von zwei AIDS-Waisenfamilien:

Zusammen mit einer Schwester hatten wir die Gelegenheit, zwei AIDS-Waisenfamilien vor Ort zu besuchen. Eine der beiden Familien hat zehn, die andere sieben Kinder. In beiden Fällen sind die Eltern an AIDS verstorben und können sich daher nicht mehr um die Kinder kümmern. Aus diesem Grund haben die jeweils ältesten Kinder die Versorgung ihrer Geschwister übernommen. Die Großmutter sorgt, so gut sie kann, für die Erziehung ihrer Enkel. Die erste Familie wohnte bei unserem Besuch auf engstem Raum in einem erbärmlichen Lehmhaus mit undichtem Dach. Die behelfsmäßig aussehenden Betten bestanden aus einem Bretterverschlag. Im offenen Nebenraum werden dort über Nacht Hühner und zwei Ziegen untergebracht.
Aufgrund der Dürre ausgetrocknetes Maisfeld bei Baharini.
Aufgrund der Dürre ausgetrocknetes Maisfeld bei Baharini.

Bei der zweiten besuchten Familie können zwei Kinder wegen fehlender Mittel keine Schule besuchen, während zwei Söhne versuchen, etwas Geld durch Gelegenheitsarbeiten zu verdienen. Für diese Familie ist der tägliche Kampf ums Überleben besonders hart. Die finanzielle Hilfe unserer Spender trägt mit dazu bei, daß die Schwestern zur Zeit 132 AIDS-Waisenkinder betreuen und versorgen können. Regelmäßige Besuche durch die Schwestern sind dringend nötig. Bei Bedarf erhalten die Familien hierbei Kleidung sowie Nahrungsmittel, wobei in Einzelfällen auch das Schulgeld gezahlt wird. Ebenso wird versucht, die medizinische Grundversorgung sicherzustellen.

Um einen Eindruck von der Umgebung zu gewinnen, gingen wir anschließend mit den Schwestern zu Fuß zu einer besonderen Geländesenke. Auf dem Wege dorthin bemerkten wir die durch die Dürre vertrockneten und einen trostlosen Eindruck hinterlassenden Baumwoll- und Maisfelder. In der Geländesenke selbst war jedoch der Gemüseanbau auch in der Trockenheit durch künstliche Bewässerung möglich. Wir besichtigten einen von der dortigen Bevölkerung, nicht unserem Verein, betriebenen Brunnen, welcher das dort benötigte Wasser liefert. Wir konnten sehen, daß die Bewässerungsanlage durch eine Benzinpumpe angetrieben und das Wasser durch geschickt verlegte Bewässerungsleitungen aus Kunststoff den einzelnen Gemüseparzellen zugeführt wird. Es werden dort unter anderem Suma Wiki, ein spinatähnliches Gemüse, roter und grüner Paprika, Auberginen und Bohnen angebaut. Der Brunnen ist zugleich Treffpunkt für Jung und Alt. Gegen 16:30 Uhr fuhren wir mit beiden Schwestern zum "Abkühlen" an den nahen Indischen Ozean.
Gemüseanbau in der bewässerten Geländesenke.
Gemüseanbau in der bewässerten Geländesenke.

Anbau von Suma Wiki, einem spinatähnlichen Gemüse.
Anbau von Suma Wiki, einem spinatähnlichen Gemüse.

Brunnenanlage, welche von der Bevölkerung zur Bewässerung der Geländesenke verwendet wird.
Brunnenanlage, welche von der Bevölkerung zur Bewässerung der Geländesenke verwendet wird.

Dienstag, 13. März 2012, Baharini

An diesem Tag umfaßte unser Aufenthalt den Besuch des Mädchen-Gymnasiums mit angeschlossenem Internat und ein gemeinsames Essen mit den AIDS-Waisen. Zuvor wurden wir am Morgen von den Schwestern mit schönen Gesängen geweckt. Nach dem Frühstück trafen wir die Schulleiterin der konfessionellen Mädchenschule. Im Internat werden derzeit 101 Schülerinnen unterrichtet, verpflegt und untergebracht. Besonders beeindruckt waren wir von der offensichtlichen Disziplin der Schülerinnen und einem Computerraum mit ca. fünfzehn Personal Computern. Wir erfuhren, daß die "Sacred Heart Girls' Secondary School" an vierter Stelle im Vergleich mit 11 gleichwertigen Schulen im unteren Tana River Distrikt rangieren soll. In Bezug auf die technische Ausstattung des Internats waren wir besonders von der Solar-Anlage für Licht und Laptops sowie einer größeren Regenwasserzisterne beeindruckt. In diesem Zusammenhang wurde der Verein von der Leitung gebeten, für zwei weitere kurz vor dem Schulabschluß stehende und beste Leistungen erbringende Schülerinnen das Schulgeld zu übernehmen. Die Eltern können das restliche Internatsgeld nicht mehr aufbringen. Die Schulleiterin bedankte sich hierbei nochmals ganz herzlich für die von unserem Verein und seinen Spendern geleistete Unterstützung. Darüber hinaus wurde der Verein um finanzielle Unterstützung für das Medizinstudium einer besonders begabten Absolventin der Schule gebeten. Dieser Punkt wird vom Verein im Laufe der nächsten Monate erörtert werden.
Blick in den Computerraum der Mädchenschule.
Blick in den Computerraum der Mädchenschule.

Gemeinsames Essen mit den Schwestern, den Aidswaisen und einigen weiteren Personen.
Gemeinsames Essen mit den Schwestern, den Aidswaisen und einigen weiteren Personen.
Nach dem Schulbesuch startete um 11:00 Uhr vor dem Schwesternhaus ein großes Fest für die AIDS-Waisen und die anwesenden Mitglieder unseres Vereins. Um jeden der Anwesenden mit Ziegenfleisch versorgen zu können, war hierzu am Morgen extra eine Ziege geschlachtet worden. Das Gemeinschaftsessen und die Getränke wurden vom Verein bezahlt. Zahlreiche Kinder füllten die Hälfte des Mittagessens in einen Plastikbeutel, um diese für die restliche Familie mitzunehmen. Viele der ca. 50 anwesenden AIDS-Waisen hatten morgens einen 8 km langen Fußmarsch auf sich genommen, um rechtzeitig beim Fest anwesend zu sein. Die Kinder erfreuten uns mit Gesang, Tanz, Gedichten und Rätseln. Eine der katholischen Schwestern hielt eine Ansprache, wonach der Projektkoordinator unseres Vereins sich und den Verein vorstellte. Danach hielt die erste Vorsitzende des örtlichen Kirchengemeinderats eine Rede. Sie bedankte sich für die verläßliche und seit vielen Jahren vom Verein mitfinanzierte AIDS-Waisenhilfe. Außerdem sprach ein Religionslehrer Dankesworte. Danach wurde das von den Kindern sehnlich erwartete Mittagessen mit den Getränken ausgeteilt. Gegen Ende des Festes kam der katholische Gemeindepfarrer mit Fahrer dazu und sprach ebenfalls ein Dankeswort an den Verein für die Unterstützung, woraufhin wir einige Schreibmaterialien an die Kinder verteilen konnten. Dieses gelungene Fest ging für alle viel zu schnell vorbei. Am Spätnachmittag fuhren wir mit einer katholischen Schwester zum Lake Kenyatta (See), welcher abseits der Touristenströme in einem Naturschutzgebiet liegt. Es stellte sich heraus, daß dies die Heimat einer stattlichen Nilpferd-Familie ist. Wir mußten allerdings etwas warten bis es dämmerig wurde, bevor wir etliche "Hippos" (Nilpferde) sehen konnten. Daneben konnten wir auf den am See gelegenen Sandbänken hunderte bunt gefiederter Vögel und den dort besonders prächtigen Sonnenuntergang betrachten. Nach Anbruch der Dunkelheit wurden wir dann von der Schwester mit dem Geländewagen sicher zum Schwesternhaus zurückgebracht.
Besuch mit den katholischen Schwestern am Lake Kenyatta.
Besuch mit den katholischen Schwestern am Lake Kenyatta.
Aidswaisen beim gemeinsamen Essen.
Aidswaisen beim gemeinsamen Essen.
Anwesende Aidswaisen.
Anwesende Aidswaisen.
Beim Festessen.
Beim Festessen.

Mittwoch 14. März 2012, Lamu

Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von den Schwestern und fuhren mit einem einheimischen Taxi, welches dort "Matatu" genannt wird, zur Bootsanlegestelle in Mokowe, um von dort zur Insel Lamu im Indischen Ozean überzufahren. Nach der Einquartierung in einer dortigen Lodge nahm ein Teil von uns am Nachmittag an einer interessanten zweistündigen Führung durch das Weltkulturerbe "Lamu old town" teil. Da eine Reiseteilnehmerin unvermittelt erkrankte, mußten wir unseren Lamu-Aufenthalt kurzfristig abbrechen und die dort geplanten Termine leider absagen. Stattdessen buchten wir aus gesundheitlichen Gründen einen vorzeitigen Rückflug nach Malindi.
Blick in die Küche einer von einer Aidsfamilie genutzten Hütte.
Blick in die Küche einer von einer Aidsfamilie genutzten Hütte.




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